Digital Karl Barth Library

Gradually over the past year, Alexander Street Press has been publishing the complete works of Karl Barth in German in their online Digital Karl Barth Library. Recently they put up the entire text of Die kirchliche Dogmatik, and eventually the English translation will be available (possibly later this fall). In honor of this important event in Barth studies, here is one of my favorite quotes from Barth’s Church Dogmatics on the topic of faith.
Glauben heißt: Folgen, seinem Gegenstand folgen. Glauben heißt: einen schon abgesteckten, schon gebahnten Weg gehen. Der Glaube realisiert nichts Neues, er erfindet nichts, er findet nur eben, was für den glaubenden wie für den nichtglaubenden Menschen schon ist. Er ist nur des Menschen tätige Erschließung dafür, nur seine tätige Entgegennahme, nur seine tätige Anteilnahme daran. Sie macht den Christen aus. Es ist also umgekehrt der Christ, der, indem er glaubt, dem Gegenstand seines Glaubens gerade alles zu verdanken hat: das ganz Unermeßliche, daß er im Verhältnis zu jenem Gegenstand nicht nur da sein, sondern bei seinem Sein tätig dabei sein darf. Das ist sein großer, sein gar nicht hoch genug einzuschätzender Vorsprung vor Anderen: daß dieser Gegenstand nicht nur für ihn da ist, sondern daß er seinerseits für diesen Gegenstand sein darf. Es bleibt nicht bei dessen Beziehung zu ihm. Er selbst tritt seinerseits in eine Beziehung zu ihm. Das unterscheidet den Christen vom Nichtchristen. Der Gegenstand, der als solcher einem Kreis zu vergleichen ist, der alle Menschen und einen Jeden von ihnen umgibt, hat sich um den Christen damit, daß er glaubt, geschlossen, während er beim Nichtchristen eben an der Stelle, wo auch er glauben dürfte, aber noch nicht oder nicht mehr glaubt, noch offen ist. Er hat die Beziehung zu dem, was doch in Beziehung zu ihm ist, nicht aufgenommen. Das ist sein Abnormales. Wogegen Glaube die Normalisierung des Verhältnisses zwischen dem Menschen und diesem Gegenstand ist: der Akt, in welchem der Mensch das tut, was dieser Gegenstand fordert, was ihm diesem Gegenstand gegenüber zukommt: der Vollzug der Entsprechung zu dem, was dieser Gegenstand an sich für jeden Menschen ist und bedeutet.

—Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik IV,1 (Zürich: Theologischer Verlag Zürich, 1980), 829.

Comments

Ben Myers said…
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